Ein Zwerg
stand neben dem Berg
und grüsste freundlich zum Grossen hin
dieser war hochgemut und selbstbewusst
und sah im Grüssen keinen Sinn.
Was nutzte es
den Kleinen zu beachten
es war dessen Bestimmung
ihn zu bewundern und zu betrachten.
Er grüsste knapp und wandte sich ab
mächtig stolz schimmerte sein Gipfel
der Zwerg meinte jetzt etwas salopp:
"Tu nicht so, auch ich hab nen' Zipfel!"
Meine Mütze ist ein Bruder von dir
ähnlich wie du in Form und Gestalt
zwar etwas kleiner und von filigraner Zier
nicht ganz von deiner stattlichen Gewalt.
Den Berg erschütterte es vor Lachen
tiefes Grollen rollte aus seinem Bauch
sein Vulkan im Inneren war am erwachen
spuckte Feuer, Lava und Rauch.
Aufgeweckt von des Zwerges Rede
erhob sich ein neuer Berg am Wege
sie standen nun Wand an Wand
in der Mitte
ein Gletscher der sie verband.
Überglücklich sah der Berg
dass er neues Leben geboren
und Grund war der freche Zwerg
dass er jetzt Gebirge und nicht allein gefroren.
Er drückte den Kleinen dankbar und milde
fragte 
ob er nicht in ihm wohnen wolle
baute eine Höhle in seinem Gebilde
und fortan 
spielte Freundschaft eine grosse Rolle.
Der Berg hatte gelernt
auch kleine Dinge zu schätzen
und man sah ihn nun öfter
mit Blumen schwätzen
er sprach aber auch 
mit den Bäumen und Flocken
die überall
auf seinen Wipfeln hocken.
Er wusste jetzt 
er war kalt und grau
ohne seine Freunde
und den Zwerg im Bau.